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Porto Cristo: Frauenhotel startet mit viel Aufmerksamkeit

Eine alte PR-Weisheit lautet: So etwas wie schlechte Public Relations gibt es nicht. Wie wahr dieser Satz ist, beweist das in Porto Cristo neu eröffnete Hotel „Som Dona“. Hier haben ausschließlich Frauen Zutritt, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Das Personal ist ausnahmslos weiblich und in dem Haus hängen nur Porträts von Menschen des entsprechenden Geschlechts. Männer sind nicht willkommen. Von diesem „Frauenhotel“ hätten die meisten Menschen wohl nie etwas gehört, wenn nicht im Internet ein Shitstorm losgebrochen wäre, der so groß war, dass die Mainstream-Medien aufmerksam wurden. Verantwortlich waren hierfür die Männer.

Männer fühlen sich diskriminiert

Auf diversen Portalen sammelte das Hotel in kürzester Zeit zahllose negative Kommentare und die niedrigsten Bewertungen, die vergeben werden konnten – angefangen bei Google. Ganz überwiegend wurden diese von Männern vergeben und waren offensichtliche Rache-Aktionen dafür, dass sie das Haus nicht besuchen dürfen. Sie fühlten sich diskriminiert, klagen viele Männer und nutzen hierfür teilweise sehr farbige Vokabeln. Es sei beschämend, dass es im Europa des 21. Jahrhunderts noch Diskriminierungen wegen des Geschlechts gebe, lautete beispielsweise einer der harmloseren Beiträge. Viele Frauen dürften im Angesicht dieses Beitrags nur qualvoll lachen können, aber dies ist ein anderes Thema.

Einige Männer kündigten anonym Klagen wegen Diskriminierung an. Es könne nicht sein, dass sie nicht das identische Hotel wie ihre Frau besuchen dürften, schimpften sie. Solche Klagen haben allerdings keine Aussicht auf Erfolg. Private Betreiber von Hotels, die einen „besonderen Service“ bieten, müssen nicht beide Geschlechter zulassen. Im Fall des Som Dona ist der „besondere Service“ ein Sauna- und Spa-Bereich, den Frauen geschützt vor männlichen Blicken unbekleidet besuchen dürfen.

Der Besitzer ist ein Mann

Spannend: In Gestalt von Joan Enric Capellá hat das Hotel einen männlichen Besitzer. Dieser versichert in den Medien, dass sein Hotel in Porto Cristo kein feministisches Statement sei. Vielmehr gehe es darum, eine bestehende Nachfrage nach einem entsprechenden Angebot zu bedienen. Süffisant merkt er dabei an, dass die Buchungen steigen, seit die Männer im Netz wüten. Dies führt dazu zurück, dass es eben keine schlechte PR gibt.

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